Erzählcafés zur Förderung der Integration und Partizipation der älteren Migrationsbevölkerung.

Ausgangslage

Ältere Migrantinnen und Migranten haben bei der Einwanderung enorme Anpassungsleistungen vollbracht und einen wesentlichen Beitrag zur Schweizerischen Gesellschaft geleistet. Beides wird jedoch öffentlich zu wenig gewürdigt. Obwohl oft prekäre Arbeitsverhältnisse und körperlich-psychische Belastungen dazu führen, dass die ältere Migrationsbevölkerung in einem schlechteren Gesundheitszustand als die Durchschnittsbevölkerung ist und auch ihre finanzielle Absicherung schlechter ist, nutzt sie die öffentlichen Angebote zur Gesundheitsversorgung und finanziellen Unterstützung wenig.

Zielsetzung

In Erzählcafés können ältere Migrantinnen und Migranten aus ihrem Leben erzählen und ihre Erfahrungen untereinander austauschen. Einerseits erfahren sie Wertschätzung für ihre Biografien und werden in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt. Studien zur Wirkung biografischen Erzählens bestätigen, dass diese Form des Erzählens und Zuhörens in Gruppen gesundheitsfördernd ist und Bildungscharakter hat. Zum anderen soll die Schwelle für die Teilnahme an anderen Angeboten von AltuM, bei denen die Teilnehmenden wichtige Informationen rund um das Älterwerden in der Schweiz erhalten, gesenkt werden. Damit wird die Partizipation an anderen gesellschaftlichen Angeboten erleichtert.

Projektanlage

Acht interkulturelle Vermittelnde (ikV) werden zu Moderatorinnen von Erzählcafés weitergebildet. Prof. Johanna Kohn vom Institut Integration und Partizipation an der Hochschule für Soziale Arbeit / FHNW und Mitbegründerin des Netzwerks Erzählcafé Schweiz, führt die Weiterbildung durch und begleitet das Projekt. Die interkulturellen Vermittlerinnen sollen je drei Erzählcafés, mindestens eines davon auf Deutsch mit älteren Migrantinnen und Quartiersbewohnerinnen durchführen. Ziel ist die Begegnung von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, sowie das Kennenlernen anderer Quartierbewohnerinnen und -bewohner. Die Themenwahl soll partizipativ mit den potenziellen Teilnehmenden, aber auch im Austausch mit der Fachstelle Diversität und Integration erfolgen. Die Erzählcafés sollen in Gemeinschaftsräumen von Migrant*innenvereinen, aber auch in Quartiertreffpunkten oder anderen geeigneten Orten stattfinden. Die Projektleitung unterstützt die ikV bei der Vorbereitung (Raumwahl, Formulierung Leitfragen, Öffentlichkeitsarbeit u.ä.) und Evaluation.

Kooperation

HEKS (Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz) Basel

Laufzeit

2022-2022

Publikationen

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Ansprechperson

Prof. lic. phil. Johanna Kohn

Dozentin, Institut Integration und Partizipation, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

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